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Denis Shapovalov: das Naturtalent aus Kanada 

Der am 15. April 1999 in Tel Aviv (Israel) geborene Tennisprofi Denis Shapovalov – auch „Shapo“ genannt – gilt als eines der vielversprechendsten Talente im Tennissport. Als er noch kein Jahr alt war, zogen seine Eltern von Israel nach Kanada, nachdem sie zuvor aus der ehemaligen und damals kurz vor dem Zusammenbruch stehenden Sowjetunion nach Tel Aviv geflohen waren. Shapovalov wuchs in Vaughn nahe Toronto auf. Bereits mit fünf Jahren stand er zum ersten Mal auf einem Tennisplatz, was daran liegt, dass seine Mutter Tessa Shapovalova Nationalspielerin der sowjetischen Damenmannschaft war und in Kanada als Tennistrainerin zu arbeiten begann.

Trainiert wird er inzwischen nicht nur von seiner Mutter, sondern auch vom ehemaligen russischen Profi Mikhail Youzhny. Zu Verständigungsproblemen sollte es dabei nicht kommen, da er neben Englisch fließend Russisch spricht. Nach einigen Jahren auf der Junior-Tour spielte er zunächst auf der niedrigklassigeren Future- und Challenger-Tour, um schließlich 2016 auf der ATP World Tour zu debütieren. Seit Ende 2019 steht er ununterbrochen in den Top 20 und gehört somit konstant zur erweiterten Weltspitze.

Früh auf Erfolgskurs 

Bereits auf der Junior-Tour war Denis Shapovalov ein äußerst erfolgreicher Spieler. Beispielsweise gewann er 2016 die Einzelkonkurrenz von Wimbledon gegen den Australier Alex de Minaur sowie an der Seite seines Landmanns Felix Auger-Aliassime den US Open-Doppelwettbewerb im Jahr 2015. Auf Future- und Challenger-Events konnte er ebenfalls zahlreiche Turniersiege feiern. Sein erster Matchgewinn auf der ATP World Tour gelang ihm 2016 beim Rogers Cup (Masters 1000, Kanada) in der ersten Runde gegen den Australier Nick Kyrgios. Im Jahr darauf machte Shapovalov beim selben Turnier endgültig in der Tenniswelt auf sich aufmerksam, als er bis ins Halbfinale des Masters vordrang. Nach seinem Einzug in die Top 30 im Jahr 2018 ging es für ihn in der Rangliste im darauffolgenden Jahr weiter nach oben bis unter die besten 20 der Welt. Dieses Hoch resultierte aus beachtlichen Ergebnissen, wie zum Beispiel seinem ersten Turniersieg beim 250er-Event in Stockholm, als er den Serben Filip Krajinović in zwei Sätzen bezwang, oder seinem Finaleinzug beim Masters in Paris.

Elektrisierende Schläge als Schlüssel zum Erfolg 

Der 1,85 Meter großgewachsene Linkshänder ist in erster Linie für seine kraftvollen Grundschläge bekannt, die er von beinahe allen Positionen auf dem Court produzieren kann. Ein ganz besonderes Highlight, das Shapovalov dabei mitbringt, ist seine einhändige Rückhand, die er oftmals eingesprungen im Steigen nimmt, um so seine Gegner weiter unter Druck zu setzen. Des Weiteren hat er beim Aufschlag auf der Vorteilseite dadurch, dass er mit der linken Hand spielt, die Möglichkeit, seine Gegner mit einem unangenehmen Slice-Aufschlag nach außen aus dem Platz zu drängen, um so schnell für den Punktgewinn zu sorgen.

Neben seinen druckvollen Grundschlägen und Service besitzt der Kanadier in seinem Spiel einen exzellenten Touch. Hierzu zählen sein Rückhand-Slice, sobald er in die Defensive gerät, sowie seine Volley-Skills, die ihn dabei unterstützen, Punkte frühzeitig abzuschließen. Was viele hierbei nicht wissen: Denis Shapovalov ist ebenfalls ein erfolgreicher Doppelspieler auf der Herren-Tour. Das beweist sein Career High von Platz 44.

Hohes Risiko ist die Devise 

So schnell und risikoreich geschlagen seine Vorhand, Rückhand und Aufschlag sind, so häufen sich auch die unerzwungenen Fehler beziehungsweise die Inkonsistenz in Shapovalovs Spiel, die dazu führen, dass seine Gegner in Matches zurückkommen können. Nichtsdestotrotz lässt sich nicht leugnen, dass seine Art und Weise Tennis zu spielen, seine Gegner verzweifeln lässt, wenn alles funktioniert. Aufgrund seines schnellen Spiels bevorzugt Shapovalov Beläge, die ihm dabei zugutekommen, also Rasen- und Hartplätze.

Die bisher größten Errungenschaften in Denis Shapovalovs Tenniskarriere 

Neben seinem Einzelsieg in Stockholm im Jahr 2019 war einer der Höhepunkte seine Turnierteilnahme beim Master in Montreal (Rogers Cup, Kanada) in 2017, als er bis ins Halbfinale einzog und auf seinem Weg dorthin Juan Martin del Potro, US Open-Champion von 2009, sowie Sandplatzkönig Rafael Nadal bezwang. Bemerkenswert dabei: Neun Jahre bevor Denis Shapovalov Rafael Nadal in der dritten Runde des Rogers Cup 2017 schockte, war der junge Kanadier Einlaufkind beim Aufeinandertreffen des Spaniers mit Igor Andreev. Da er 2017 gerade einmal 18 Jahre jung war, wurde er so zum jüngsten Spieler jemals, der ein Halbfinale in dieser Größenkategorie erreichen konnte.

Außerdem wurde er aufgrund seines Durchbruchs 2017 zum „ATP Most Improved Player“ gekürt. Ein weiterer Meilenstein in Shapovalovs Karriere stand ihm 2019 bevor. Denn er schaffte es in diesem Jahr zusammen mit seinen Landsmännern, Kanada bis ins Finale des Davis Cups zu befördern. Das letzte Mal geschah dies vor 119 Jahren. Im Finale mussten die Kanadier sich jedoch der spanischen Mannschaft um Rafael Nadal klar geschlagen geben. Auch in der Weltrangliste ging es stetig nach oben. Seine Bestmarke erreichte er im September 2019, als er die Nummer 10 der Welt wurde.

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